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Gesunde Lebensweise und Früherkennung haben im Kampf gegen Brustkrebs große Bedeutung

Online-Veranstaltung gab viele interessante und neue Einblicke in die Prävention und die Möglichkeiten, Brustkrebs früh zu erkennen / Livestream weiterhin abrufbar unter www.koblenz-wird-pink.de

Wir haben vieles selbst in der Hand, um Brustkrebs präventiv vorzubeugen oder in der Früherkennung sichtbar zu machen und damit gute Behandlungs- und Heilungschancen zu schaffen. Dies ist das Ergebnis eines Online-Vortrags und Diskussionsabends mit den Ärzten Dr. Jan Dünnebacke, Dr. Jochen Schenk und Dr. Toni Vomweg. Die Veranstaltung war vom Mammographie-Screening-Programm Mittelrhein in Kooperation mit der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz, dem Landfrauenverband Rheinland-Nassau und der Frauenselbsthilfe Krebs initiiert.
„Was kann ich tun? Was können wir für Sie tun?“ – unter diesem Titel gab es für die interessierten Frauen, die sich per Livestream zugeschaltet hatten, viele hilfreiche und wissenswerte Infos. „Vieles ist bekannt und dennoch ist es wichtig, immer wieder darauf aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren“, machte Dr. Dünnebacke eindringlich deutlich.

Gesunde Lebensweise ist einfache und effektive Methode

So sind regelmäßige Bewegung, Normalgewicht und eine vitalstoffreiche Ernährung mit Obst, viel Gemüse und Vollkornprodukten, einfache, aber effektive Maßnahmen, wobei allerdings auch mal ein Glas Wein erlaubt ist. Eine sehr positive Wirkung auf das Immunsystem hat gerade der Sport, der sozusagen positiv mit der Psyche kommuniziert. Sinnvoll ist ebenso die Einnahme von Vitamin D. Der Mediziner ging außerdem darauf ein, welchen Einfluss Hormonersatztherapien oder die Pille auf das Brustkrebsrisiko haben und wie propagierte Anti-Aging-Therapien auf das Krebsrisiko wirken.

Viele Argumente sprechen fürs Mammographie-Screening

Eine große Bedeutung im Kampf gegen Brustkrebs kommt nach wie vor jedoch der Früherkennung zu, denn jede achte bis zehnte Frau erkrankt in Deutschland daran. „Die Wahrscheinlichkeit ein Mammakarzinom zu entwickeln, ist zwischen 50 und 69 Jahren am höchsten“, führte Dr. Jochen Schenk aus, „deshalb gibt es viele Argumente, die für eine Teilnahme am Mammographie-Screening-Programm sprechen.“ Mit der regelmäßigen Mammographie-Untersuchung können Tumoren im Frühstadium erkannt und zu 90 Prozent gut behandelt und geheilt werden.

Der Ultraschall kann dies bei der Früherkennung nicht leisten. Er stellt jedoch eine sinnvolle Ergänzung gerade bei dichtem Brustgewebe dar. „Da das Gewebe mit höherem Alter gegenüber Röntgenstrahlen unempfindlicher wird, überwiegt der Nutzen einer Mammographie ab dem 40sten Lebensjahr gegenüber dem Risiko der Strahlenbelastung“, machte der Programmverantwortliche Arzt vom Screening Mittelrhein deutlich. Er verwies außerdem darauf, dass vor einer Screening-Mammographie auf Wunsch ein Arztgespräch möglich ist, wenn Fragen und Unsicherheiten bestünden.

Weitere Früherkennung-Möglichkeiten sind vom Brustkrebsrisiko abhängig

Welche weiteren individualisierten Früherkennungsmethoden Frauen seitens des deutschen Gesundheitssystems angeboten und bezahlt werden, darüber informierte Dr. Toni Vomweg, ebenfalls verantwortlicher Arzt beim Screening-Programm Mittelrhein. Dies ist vor allem von der Risikoeinstufung abhängig, wie der Radiologe ausführte. Zugang zu einer erweiterten Früherkennung stehe Frauen mit einem mittleren Risiko (Frauen mit einer erstgradig Verwandten mit Brustkrebs oder Frauen, die bereits Brustkrebs hatten) und Hochrisikopatienten zu (Frauen mit vielen Brustkrebserkrankungen in der Familie). Hier könnten je nach Einstufung vom zusätzlichen Ultraschall bis zur Kernspintomographie weitere Methoden in Anspruch genommen werden.

„Welche zusätzlichen Untersuchungen von den Krankenkassen bezahlt werden, ist bei Frauen immer wieder Thema und oftmals nicht nachvollziehbar. Die Darstellung in dieser Differenziertheit macht es verständlich“, lobte Dr. Sabine Zwierlein-Rockenfeller die Ausführungen. Sie nahm stellvertretend als Mitglied des Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland der Frauenselbsthilfe Krebs an der Onlinediskussion teil, um dem Aspekt des „Informierens“ nach dem Motto der Frauenselbsthilfe Krebs „Auffangen, informieren, begleiten“ Rechnung zu tragen.

Landfrauenverband will sich noch stärker gegen Brustkrebs engagieren

Stellvertretend für die Frauen begleitete die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Rita Lanius-Heck die Vortrags- und Diskussionsrunde mit ihren Fragen. „Nach all den Informationen ist noch einmal deutlich geworden, wie wichtig die verschiedenen Aspekte im Kampf gegen den Brustkrebs sind. Hier werden wir uns als Landfrauenverband künftig noch stärker mit Angeboten und Aktionen einbringen“, unterstrich die Vorsitzende Rita Lanius-Heck die Bedeutung des Themas. Sachkundig und souverän moderiert wurde der Abend von Psychoonkologin Gerti Kunz, Leiterin des Koblenzer Informations- und Beratungszentrums der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz.


 

Weitere Infos zum Thema online unter:


Brustkrebs: Was kann ich tun? Was können wir für Sie tun?

Informative Online-Veranstaltung mit Ärzten und Experten ist im Internet ab sofort abrufbar

Unter dem Titel „Koblenz wird pink“ gibt es im Brustkrebsmonat Oktober verschiedene Aktionen und Veranstaltungen, die über das Thema informieren (www.koblenz-wird-pink.de). Die Online-Diskussionsrunde zum Thema Prävention/Lifestyle und Früherkennung von Brustkrebs mit Dr. med. Jan Dünnebacke, Dr. med. Jochen Schenk und Dr. med. Toni Vomweg ist unter dem Link: www.koblenz-wird-pink.de (Veranstaltung vom 9.10.2020) jederzeit abrufbar. Sie bietet viele interessante, wissenswerte und neue Informationen für Frauen und Betroffene.